Monsch?

Südkurier |

Nein, ein Mann großer Worte war er nicht, der am Wochenende aus seinem Amt verabschiedete Chef der Villinger Bürgerwehr- und Trachtengruppe, Manfred Riegger (74). Er pflegte den militärisch knappen, lakonischen Umgangston eines Kommandanten und „Majors ehrenhalber“. Bei seiner Verabschiedung am Freitag dechiffrierte Rolf Greitmann von der Villinger Stadtmusik zum Ergötzen der Vereinsversammlung den dürren Kommunikationsstil des langjährigen Vereinsvorsitzenden in den Vorstandssitzungen und erläuterte anhand von vier „Schlüsselsätzen“, was Riegger sagte - und was er damit meinte. Der erste Schlüsselsatz lautete auf gut Villingerisch „So mache mers!“, was auf der appellativen Bedeutungsebene einen klaren Befehl beinhaltete: „Alle machen mit!“ Mit dem Schlüsselsatz Nummer zwei „Sell wäre mer scho sehe“ („das werden wir schon sehen“) pflegte der Kommandant seinen Widerwillen auszudrücken.

„Des muesch glaube!“ („das musst Du glauben“) bedeutete stets in Klammer: „Einspruch abgelehnt.“ Diffiziler zu deuten war Schlüsselsatz Nummer vier, ein einfaches „Monsch?“ (dt.: Meinst Du?). Greitmann übersetzte wie folgt: „Er gibt im Moment nach, versucht aber später nachzuregeln.“ So viel zur Kunst, wenig zu sagen, aber viel auszudrücken. (est)

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