VS-Villingen. Es hat fast nichts stattgefunden, auch wenn man im Hintergrund einiges geschafft hat – so lautete das launige Fazit der Historischen Bürgerwehr und Trachtengruppe bei der Jahreshauptversammlung zu den letzten 19 Monaten.
Beleuchtet wurde auch ein wunder Punkt. Der Kommandant der Bürgerwehr Volker Nofz sagte es bezüglich der Nachwuchswerbung bei jüngeren Leuten ganz ungeniert: »Wir sind ein historischer Verein, aber, wir werden als Militär angesehen.«
Da man hierzulange oft ein »gebrochenes Verhältnis« zum Militär habe, ganz im Gegensatz zu allen benach-barten Ländern, sei die Resonanz entsprechend mau.
Aber immerhin an anderer Stelle weiß man offenbar zu überzeugen: »Sie sind uns (der Stadt) sehr wichtig«, erklärte Oberbürgermeister Jürgen Roth beispielsweise in seinem Grußwort. Die Entbehrungen in Folge der Corona-Pandemie nerven – aber Roth ist optimistisch und rechnet fest mit mehr Normalitäten und glaubt »an eine wunderschöne Fasnet«. Und was das Käsvesper anbetrifft, so hieß es auf Anfrage: Schwierig. Mir bringets na.« Das erste Event nach eineinhalb Jahren war indes die Feier zum 90-jährigen Bestehen des Landesverbandes der Bürgerwehren und Milzen Baden-Südhessen auf der Reichenau in der Vorwoche.
Es könne eigentlich nur noch besser werden, hofft der Vorsitzende Karl-Heinz Schwert. Trotz aller Beschwernisse war die Laune bestens und wurde bei den Redebeiträgen aller Art nach Herzenslust ge-strählt. Aus dem Kassenbericht von Hans-Joachim Richter ging hervor, dass die Uniformen der Infanterie ergänzt wurden – und dass man finanziell so gut davonkam, lag an den sehr guten Einnahmen aus dem Fasnetstüble 2020 und der Bewirtung der Bürgerwehrstube, aber auch die Corona-Prämie der Landesregierung war ein Segen. Beim Abverkauf der Lebensmittel und Getränke mit Mindesthaltbarkeitsdatum aus der Bürgerwehrstube habe es fast keine Probleme gegeben, außer mit dem alkoholfreien Bier.