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Bürgerwehr und Zunft regeln ihr Miteinander offiziell

Südkurier, Roland Dürrhammer |

Narros und Uniformträger bereiten einen Kontrakt vor. Traditionsvereine ächzen über immer mehr Auflagen

VS-Villingen – Die Vereinsarbeit hat in der Historischen Bürgerwehr und Trachtengruppe wieder Fahrt aufgenommen. „Wir haben den Auftrag, das Brauchtum zu pflegen, das Alte zu bewahren und in die Zukunft zu tragen“, sagte der wiedergewählte Vizevorsitzende Ulrich Fries in der Hauptversammlung. Der Verein habe die Corona-Jahre gut überstanden, die Trachtengruppe sei eine verlässliche Größe, neue Mitglieder seien in die Miliz integriert worden und man hoffe, dass die im Umbruch befindliche Infanterie auf neue Stärke wachsen werde. 243 Mitglieder, davon 106 Aktive, zählt der Verein. „Wir stehen für die Tradition, obwohl uns ständig neue behördliche Auflagen und Einschränkungen das Leben schwer machen“, betonte Kommandant Volker Nofz. Andererseits stehe die Forderung, sich mehr für das Ehrenamt einzusetzen. „Bei all den negativen Nachrichten fehlen mir die positiven Dinge, über die berichtet wird“, bedauerte Nofz, und es sei derzeit immer schwieriger, etwas Positives zu sehen. „Aber gerade jetzt müssen wir das Positive aus den vergangenen Jahren fortführen“, appellierte der Kommandant, der sich dieses Jahr schon auf das Landestreffen in Ehingen und auf den großen Zapfenstreich in Bräunlingen freut.

Stellvertretend für Oberbürgermeister Jürgen Roth, betonte Friedrich Bettecken, dass es wichtig sei, die Tradition aufrechtzuerhalten und zu pflegen. Die Stadt Villingen-Schwenningen sei froh, dass es solche Vereine gebe. „Wir nutzen die wiedergewonnenen Freiheiten und werden diese auch annehmen“, meinte der Vorsitzende Karl-Heinz Schwert und wünschte sich, dass die Aktivitäten des Vereins künftig auf eine breitere Basis gestellt werde. „Wir benötigen in allen Bereichen mehr Helfer“, sagte Schwert.

Den groben Entwurf für eine Verbindungsordnung zwischen Narrozunft und der Bürgerwehr und Trachtengruppe, die einst einmal zusammengehört haben, übergab der Vizezunftmeister Alexander Brüderle an Karl-Heinz Schwert. „Die Wahrung des Brauchtums steht ganz oben; die Verbindungsordnung soll regeln, wie wir uns gegenseitig unterstützen können“, so Brüderle, der wie Nofz die behördlichen Auflagen ansprach. Es seien noch ein paar Abstimmungen erforderlich; zum traditionellen Käsvesper am 1. Dezember im Alten Rathaussaal könne dann die Verbindungsordnung besiegelt werden.

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