VS-Villingen. Am ersten Freitag im Dezember findet im Saal des Alten Rathauses in Villingen alljährlich das traditionelle Käsvesper der Historischen Bürgerwehr Villingen mit ihren Abteilungen, zu denen die Kavallerie, die Miliz, Stadt- und Bürgerwehrmusik und Trachtengruppe gehören, statt.
Warum man zusammengekommen ist, daran erinnerte der Kommandant der Infanterie Manfred Krümmer, der den Anwesenden den Schriftwechsel aus dem Jahr 1812 zwischen Stadt und Bezirksamt verlas.
„Es tut uns allen gut, wenn wir zusammenrücken“, freute sich Kommandant Major Volker Nofz ob des vollen Saales trotz strenger Anmeldungspflicht. „Müssen wir das Alte Rathaus verlängern?“, sinnierte OB Jürgen Roth gut gelaunt und launig, wie alle im Saale. Er fühlte sich wohl und sicher, gab er zu.
Und betreffend die Aufmunterungsgabe, „mir gebt gern“. Er habe sie schnell mal vom neuen Haushalt abgehoben. Aber ob man ein größeres Säckle mitbringen muss, dass alles reinpasst, durch die Umrechnung von einstmals Gulden in Euro-Stücke und auch inflationsbedingt, wie Kommandant Nofz mutmaßt, sei dahingestellt.
Die anstrengende Zeit stehe noch bevor, so OB Roth. Mit wünsch-dir-was und Vollkasko, das sei vorbei. Wenigstens habe er, bevor es an Nikolaus in die Haushaltsverhandlungen gehe, noch mal etwas Spaß gehabt. Vielleicht hat Milizhauptmann und Vorstand Karl-Heinz Schwert eine Ahnung beschlichen, dass es auch Auswirkungen auf die Sachleistungen zum Käsvesper haben könnte. Den Meerrettich gibt es noch umsonst auf den Tisch, aber das Zweitgetränk, da wird dann abkassiert.
Der Kreis der zu Ehrenden war an diesem Abend altersmäßig jünger geworden. Und auch die einstmals als besonders schrumpfend befürchtete Kavallerie wurde von der neuen Rittmeisterin wieder kräftig aufgefüllt. „Kultur und Trachten sowie die Geschichte sind ein Teil von uns“, erklärte Kommandant Volker Nofz und er hoffe, dass sie weiterlebt.
Geehrt wurden bei der Historischen Bürgerwehr und Trachtengruppe beim Käsvesper im Alten Rathaus: Zehn Jahre: Corinne, Emely und Kim Bräuer (Trachten), Eduard Kulm, Barbara Mutschler und Jürgen Naas (alle Kavallerie), Joline Rothmund (Trachten), Bernhard Schultheiss (Miliz), Laura, Marlene und Martine Spendel (alle Kavallerie), Cendrine und Janina Stähle (beide Trachten). 20 Jahre: Ingrid Beck (Trachten), Hans-Joachim Böhm (Kavallerie), Andreas Degen (Musik) und Alfred Strohmeier (Kavallerie). 25 Jahre: Ute Amann (Trachten), Isabell Rautschek und Günter Rosenfelder (beide Musik). 40 Jahre: Frank Haas (Infanterie). 50 Jahre: Detlef Kammerer (Musik) und Ingrid Wöhrle (Trachten).