Die "barocke" Bürgermiliz
Die Miliz setzt die Tradition der Bürgersoldaten fort, deren Wurzeln bereits im 13. Jahrhundert sind, als die Handwerkszünfte die Träger der Stadtverteidigung waren. Dieser Dienst wurde bis ins 18. Jahrhundert beibehalten und endete erst mit der Wegnahme der Geschütze und des gesamten Kriegsgerätes anno 1745.
Für die Bürgermiliz gab es nur noch die Aufgabe die Ordnung und Sicherheit innerhalb der Stadt zu erhalten und zusätzlich kamen noch repräsentative Aufgaben bei kirchlichen und weltlichen Festen und Empfängen der Stadt hinzu. So wurde zum Beispiel 1777 den anwesenden Kommissaren des Habsburgerreiches eine ansehnliche Parade mit 2 Kompanien und 300 Milizsoldaten geboten, in diesem Zusammenhang wurde auch Kaiser Karl VI. gehuldigt. Diese Aufgaben wurden dann 1810 von dem neu gegründeten Bürgermilitär übernommen.
Auf Initiative des Zunftmeisters der Narrozunft Albert Fischer wurden im Spätjahr 1928 barocke Uniformen angeschafft.
Als an Fastnacht 1928 ein großer Festumzug mit dem Titel „Die Villinger Zünfte der letzten Jahrhunderte“ veranstaltet wurde, erinnerte man sich auch an die Bürgermiliz des 18. Jahrhunderts. Auf Initiative des Zunftmeisters der Narrozunft Albert Fischer wurden im Spätjahr 1928 barocke Uniformen angeschafft und seither nimmt die Bürgermiliz nicht nur an zahlreichen Veranstaltungen während des Jahres sondern auch, wie die Kavallerie, an den Festumzügen während der Villinger Fastnacht teil.
Nach der heutigen Bürgerwehrordnung setzt sich die Bürgermiliz wie folgt zusammen: ein Hauptmann, ein Leutnant, ein Fähnrich, zwei Feldwebel, drei Unteroffiziere und die Mannschaften.