Depesche
Bürgerwehr und Trachtengruppe Villingen
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Ausgabe Nr. 2, Jahrgang 2014
Bandelier, Bandulier, Bando-
lier:
(Leder-)Riemen an denen
z.B. Patronentasche, Kar-
tusche, Säbel und Bajonett
getragen werden. Ist das
Bandulier von weißer Farbe,
so ist es normalerweise aus
sämisch weiß gegerbtem
Leder hergestellt. Die Trage-
weise „en Bandoliere ist die
über die Schulter
Lithographie:
Steindruck, von
griechisch Lithos (Stein)und
graphein - schreiben, im 19.
Jahrhundert häufige Druck-
verfahren, hierfür wurde in
Deutschland meist Soln-
hofener Schiefer verwendet
Schwalbennester:
zumeist
in den deutschen Staaten
gebräuchliche Kennzeichnung
der Musiker und Spielleute
an den Schultern. Auch hier
können durch Material und
Ausführung Rangunter-
schiede gekennzeichnet sein.
Beispiel: Schwalbennest an
den Schultern eines Musikers
des Bürgermilitärs Villingen
Unterschiede
Laut dieser Beschreibung sind somit bei allen Abteilungen und allen Dienstgraden die Uniformröcke in der Farbe gleich:
...Dunkelblauer Rock mit hellblauem Kragen...
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und Ärmelaufschlägen
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Heutige Abweichung: Wechsel der Stofffarbe zwischen Gemeinen und Chargierten. Historisch Korrekt: die Statuten sind
eindeutig, bei allen Dienstgraden ist die Grundfarbe dunkel, die Kragenfarbe hell. Ebenso eindeutig ist die Lithographie der
Infanterie: Kragen und Ärmelaufschläge sind heller als der Rock. Im Vergleich mit regulärem Militär wäre ein Wechsel der
Farben äußerst ungewöhnlich. Lediglich die Qualität des Stoffes konnte, vornehmlich zwischen Offizier und Gemeinem
variieren, und damit auch die Farbe in Nuancen. Mögliche Fehlerursache: Der unvoreingenommene Betrachter könnte auf
der Lithographie das künstlerische Mittel kontinuierlichen Aufhellens von Dingen je weiter sie im Hintergrund sind fehlinter-
pretieren.
Bei Kavallerie und Infanterie unterscheiden sich die Grundausführungen der Röcke wie folgt:
Kavallerie
Infanterie
Rockschöße enden auf Höhe der Unterkante des
Gesäßes
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Rockschöße enden ca. eine Handbreit unterhalb der Unterkante
des Gesäßes
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Heutige Abweichung:
Die Rockschöße der Kavallerie sind zu lang. Historisch Korrekt: s.o. Mögliche Fehlerursache: Wollte
man das, für den heutigen Betrachter, ungewöhnliche Erscheinungsbild eines abgesessenen Kavalleristen mit solch kurzen
Rockschößen vermeiden?
gelbe Knöpfe
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weiße Knöpfe
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Eine Reihe Knöpfe auf dem Rock
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Zwei Reihen Knöpfe auf dem Rock
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Heutige Abweichung:
Unterschied Offiziere = zwei Reihen,
Gemeine = eine Reihe Historisch Korrekt: Alle Dienstgrade
eine Reihe Mögliche Fehlerursache: Obwohl alte Fotos aus
den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts zeigen, dass bei der
Wiedergründung der Kavallerie korrekt vorgegangen wurde,
tauchen auf Aufnahmen ca. 50 Jahre später bei Offizieren
Zweireiher auf, vermutlich wurde irgendwann Anfangs der
80er Jahre ein Irrtum wie er bei der Infanterie auftrat auf
die Kavallerie übertragen.
Heutige Abweichung:
Unterschied Offiziere = zwei Reihen,
Gemeine = eine Reihe Historisch Korrekt: Alle Dienstgrade
zwei Reihen Mögliche Fehlerursache: Fehlinterpretation der
Lithographie: der einzige abgebildete Gemeine steht so, dass
eine mögliche zweite Knopfreihe verdeckt ist. Selbst die drei
Abgebildeten Unteroffiziersdienstgrade haben zwei Knopfreihen.
Des Weiteren ist solch ein Wechsel bei reguläremMilitär nicht zu
beobachten. Spätere Rechnungen geben keinen Aufschluss über
unterschiedliche Anzahlen von Knöpfen pro Rock.
Keine Paspelierung
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Hellblaue Paspelierung
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Heutige Abweichung:
gelbe Paspoile Historisch Korrekt:
keine Paspoile Mögliche Fehlerursache: unbekannt
Heutige Abweichung:
weiße Paspoile Historisch Korrekt:
hellblaue Paspoile Mögliche Fehlerursache: Fehlinterpretation
der Lithographie, die im Hintergrund stehenden Personen haben
anscheinend eine weiße Paspoile, entweder wurde vom Künstler
beim nachträglichen Kolorieren des Drucks diese vergessen oder
es gilt das zum Aufhellen im Hintergrund Stehender gesagte.
Der Rock der Musik entspricht ganz dem Rock der Infanterie, jedoch mit den angesetzten Schwalbennestern.
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Reg. Nr. IX 68, S.149ff, §16, 2) und §18, 2) vom 5. Juni 1830
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kolorierte Lithographie der Kavallerie des Bürgermilitärs in Fotoreproduktionen, nur die schwarz/weiß-Lithographie im Original auffindbar
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Lithographie der Kavallerie des Bürgermilitärs
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Lithographie der Infanterie des Bürgermilitärs
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Reg. Nr. IX 68, S.149ff, §18, 2) vom 5. Juni 1830
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Reg. Nr. IX 68, S.149ff, §16, 2) vom 5. Juni 1830
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Lithographie der Kavallerie des Bürgermilitärs, außerdem Reg. Nr. IX 68, S.149ff, §18, 2) vom 5. Juni 1830 „...ohne Revers...., denn ein Revers macht nur Sinn bei zwei Reihen
Knöpfen, wenn der obere Teil des Rockes umgeklappt werden kann
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Lithographie der Infanterie des Bürgermilitärs, außerdem Reg. Nr. IX 68, S.149ff, §16, 2) vom 5. Juni 1830 „...und Revers von gleicher Farbe...“, ein Revers macht nur Sinn bei zwei
Reihen Knöpfen, wenn der obere Teil des Rockes umgeklappt werden kann, dies wiederum spricht für Zweireiher, weil der umgeklappte Teil des Rockes an der zweiten Reihe
Knöpfe befestigt wird.
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Reg. Nr. IX 68, S.149ff, §18, 2) vom 5. Juni 1830, hier ist im Gegensatz zur Infanterie keine „Pahspole“ erwähnt. Auf der Lithographie der Kavallerie ist eine solche auch nicht zu
entdecken, alleine die herunterhängenden Enden der Fangschnüre können den Eindruck einer Paspoile erwecken.
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Reg. Nr. IX 68, S.149ff, §16, 2) vom 5. Juni 1830